Optimiertes Feuerverzinken mit einem Einhausungskran

Verzinkerkran hilft Ressourcen einzusparen

Das Feuerverzinken ist ein Korrosionsschutzverfahren für Stahlbauteile. Mit der Eröffnung einer neuen microZINQ®-Verzinkungsanlage führte unser Kunde eine leistungsfähige und ressourceneffiziente Dünnschichttechnologie, die in Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie entwickelt wurde, in den Markt ein. Unsere neue Fördertechnik unterstützte das Vorhaben mit innovativster Krantechnik und konnte auf diese Weise dazu beitragen, Zink einzusparen und wertvolle Ressourcen zu schützen.

Unser Auftrag lautete, die gesamte Fördertechnik für den Neubau der Verzinkungsanlage zu planen, zu liefern und in Betrieb zu nehmen. Das zentrale Arbeitsgerät der Fördertechnik war dabei der neue Verzinkerkran, der dazu dient, die an Traversen angebrachten Stahlbauteile in das flüssige Zinkbad (7 m x 1,80 m und 3,20 m Tiefe) einzutauchen. Der Verzinkerkran besitzt eine Spannweite von 12,40 Meter und eine Tragfähigkeit von 2 x 3,2 Tonnen über zwei fest angebaute Hubwerke. Die Lastenaufnahme erfolgt mittels einer Rütteltraverse und dem Schäfer Freiformhaken. Durch die Rütteltechnik und Drehzahlregelung in den Hubantrieben wird eine besonders leichte und hochwertige Schutzschicht auf dem Verzinkungsgut aufgebracht.

Ziel des Neubauvorhabens war es, auf der kompakten Fläche der neuen Verzinkungsanlage die Fördertechnik unterzubringen. Der Lieferumfang enthielt mehrere Brückenkrane und Transportwagen, vier Beizkatzen für die gekapselte Vorbehandlung und einen Verzinkerkran. Die Einhaltung der Einbaumaße war hierbei die größte Herausforderung.

Für das Zusammenspiel mit dem neuen Verzinkerkran bot sich die Installation eines Einhausungskrans an. Der Unterschied zu anderen Verzinkungsanlagen ist die am Kran mitfahrende Einhausung, die bei vergleichbaren Anlagen auch am Boden fest montiert wird. Die Einhausung dient einerseits als Spritzschutz vor dem 420°C heißen Zinkbad und andererseits als Abzugshaube für die freiwerdenden Rauchemissionen.

Die Kransteuerung des Verzinkerkranes ist in einem Schaltschrank komplett auf Hallenflur angeordnet und die Stromzuführung zum Kran erfolgt mit einer Schleppkabelanlage. Die Antriebssteuerung wird via Frequenzumrichter geregelt und die Kranbedienung erfolgt mit Hilfe einer Funkfernsteuerung. Um eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten, kann der Benutzer unter anderem im Teach-In- Verfahren Bewegungsabläufe in Einzelschritten abspeichern und als Gesamtablauf wieder aufrufen. So können einzelne Abläufe bestimmten Produkten zugeordnet werden. Der Durchlauf ist also reproduzierbar. Ein Steuerpult in der Nähe des Zinkbades gibt Auskunft über den Status der Krananlage sowie über alle Prozessdaten. Die Kransteuerung ist dezentral aufgebaut und kommuniziert mit der gesamten übrigen Fördertechnik sowie mit allen Randgewerken, Trockenofen und Traversenförderern.

Die Kranpositionierung erfolgte über Laserdistanzsensoren. Die am Kran mitgeführte Einhausung kann bis auf das Zinkbad abgesenkt werden. Durch ein Sichtfenster ist es möglich, den Verzinkungsprozess von außen sicher zu beobachten. Je nach Erfordernis kann die Einhausung in verschiedene Arbeitshöhen gebracht werden. Für die Aufnahme der Verzinkungstraverse besitzt der Kran zwei Hubwerke, die gemeinsam oder einzeln gesteuert werden können.

Für den neuen Verzinkungsbetrieb unseres Kunden haben wir eine technisch anspruchsvolle Lösung entwickelt und konnten auf Basis eines vernetzten Steuerungssystems die hohe Verfügbarkeit im laufenden Tagesbetrieb sicherstellen.

Unsere Leistungen: Planung, Konstruktion, Fertigung, Transport, Montage, Inbetriebnahme Unser Realisierungszeitraum für die komplette Fördertechnik: 4 Monate